Warum Fehler wichtig sind
Viele Kinder (und auch Erwachsene) haben Angst davor, Fehler zu machen. Doch eigentlich sind Fehler nichts Schlimmes – sie sind Teil des Lernprozesses und des täglichen Lebens. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deinem Kind helfen kannst, Fehler als wertvolle Lernchancen zu sehen und mutig neue Dinge auszuprobieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Fehler als natürliche Lernchance begreifen
Kinder lernen durch Ausprobieren – und dabei passieren zwangsläufig Fehler. Ob beim Laufen lernen, beim Schreiben oder beim Lösen einer Matheaufgabe: Kein Kind kann von Anfang an alles perfekt. Fehler helfen dabei, zu wachsen und neue Lösungswege zu entdecken. Wenn man Fehler als Helfer und Chance etwas zu lernen betrachtet, erleichtert es den Umgang mit ihnen. Meiner Tochter hat es sehr geholfen, dass man aus den Buchstaben „FEHLER“ umgestellt „HELFER“ schreiben kann, Fehler also wirklich Helfer sind!
👉 Tipp: Erinnere dein Kind daran, dass sogar Erwachsene und besonders auch viele Berühmtheiten und Wissenschaftler:innen erstmal viele Fehler machen und gemacht haben, bis etwas Besonderes entstanden ist.
2. Die eigene Reaktion als Vorbild nutzen
Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn du selbst entspannt mit eigenen Fehlern umgehst („Oh, das hat nicht geklappt, ich probiere es nochmal anders!“), zeigt das deinem Kind, dass Fehler kein Drama sind. Wenn du dich hingegen selbst total schlecht machst („Boah, wie dumm bin ich eigentlich?! Noch nicht mal das krieg ich hin!“), wirkst du nicht mehr authentisch, wenn du deinem Kind erzählst, dass Fehler kein Problem sind.
👉Tipp: Erzähle deinem Kind von deinen eigenen kleinen Missgeschicken und was du daraus gelernt hast. Geh locker damit um, lacht gemeinsam, das nimmt den Druck raus.
3. Mut machen, Neues zu wagen
Oft trauen sich Kinder weniger zu, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Doch genau durch das Üben und Wiederholen werden sie besser! Ermuntere dein Kind, Dinge auszuprobieren. Zeige ihm, dass es normal ist, es nicht direkt auf Anhieb zu schaffen. Erzähle, wo du Dinge nicht direkt kannst/konntest, auch üben darfst und Fehler machst. Das stärkt den Mut.
👉 Mutmach-Sätze für dein Kind:
- „Fehler sind Helfer, sie zeigen dir, was du noch lernen kannst.“
- „Jeder kann Fehler machen – das gehört dazu!“
- „Manchmal klappt es nicht sofort, aber Übung macht den Meister!“
- „Ich glaube an dich – versuch es ruhig nochmal!“
- „Du kannst es NOCH nicht."
4. Den Fokus auf den Lernprozess legen
Zeige nicht nur für das Ergebnis Wertschätzung („Super, du hast alles richtig!“), sondern auch und vor allem für den Einsatz, die Anstrengung und den Prozess („Ich finde es toll, dass du drangeblieben bist!“, „Du hast dich total angestrengt, da kannst du echt stolz auf dich sein!“, „Schau mal, wie es am Anfang aussah und jetzt ist es bereits so - wow!“). Das hilft deinem Kind, eine positive Einstellung zum Lernen und für die Prozesse zu entwickeln.
5. Die besten Buchempfehlungen zur Fehlerkultur für Kinder!
Im Folgenden findet ihr Bücher, die euer Kind (oder euch selbst) unterstützen können.
Für die Kleinsten:
Kindergartenalter:
Vor- und Grundschulalter:
Elternratgeber:
Fazit: Fehler als Freunde sehen
Fehler sind keine Niederlagen, sondern Gelegenheiten zum Wachsen. Wenn du deinem Kind zeigst, dass Fehler keine Katastrophe sind, sondern wertvolle Helfer, wird es selbstbewusster und mutiger durchs Leben gehen. Denn meist ist es so, dass wir etwas nicht nicht können, sondern noch nicht können. Und: Das meiste hier geschriebene dürfen sich viele Erwachsene erstmal zu Herzen nehmen, bevor sie es an ihre Kinder weitergeben beziehungsweise es ihnen vorleben.
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